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Über mich

(Kurze Versionen meines Lebenslaufs finden Sie hier: Literaturport und VS-NRW.)

Im Oktober 1960 kam ich in Magdeburg zur Welt. Noch bevor ich wirklich schreiben konnte, begann ich Bücherchen zu basteln und erste Gedichte zu machen. 1969 schrieb ich ein Auftragswerk zum „Geburtstag“ des deutschen Staates, in dem ich zufällig aufwuchs. Die erste Strophe ging so:

Ich bin in Magdeburg geboren
und freue mich darüber sehr.
Ich liebe meine Heimatstadt
und unsre DDR.

Im „Zirkel schreibender Pioniere“ und später beim „Poetenseminar der FDJ“ lernte ich erstes Handwerk, begegnete Autoren und trotz oder gerade wegen dieser „Förderung“ konnte sich auch mein kritisches, mein eigenes Denken entwickeln, was mich über kurz oder lang mit den DDR-Funktionären in Konflikte brachte und meinen ganzen Lebensweg prägte.

Im September 1979 zog ich nach Jena, um Psychologie zu studieren. Da waren meine Eltern bereits verstorben, meine erste Tochter ein Jahr alt und ich konnte die Enge und Reglementierung im Lande immer schlechter ertragen. So brach ich das Studium ab, meine zweite Tochter kam 1983 zur Welt. Kurz darauf knüpfte ich Kontakte zu den Gruppen, die sich innerhalb der Evangelischen Kirche der DDR ein wenig Freiraum erobert hatten, Freiraum für Themen, Begegnungen und Aktivitäten, die sonst nirgends geduldet waren. Ich habe Verschiedenes gearbeitet, was so möglich und üblich war, wenn man aus der vorgezeichneten DDR-Karriere ausstieg. Ich blieb im Lande, gründete eine Frauengruppe. Der „sozialistischen Beschränktheit“ setzten wir unsere Kreativität, unsere Ideen, unsere Verlässlichkeit entgegen. Ich habe gelitten, gestritten, geschrieben, mich mit den Wechselwirkungen sprachlicher/ gesellschaftlicher Strukturen auseinandergesetzt, eine (illegale) Frauenzeitschrift mitherausgegeben. Meine erste öffentliche Lesung hatte ich 1988 in Jena in der Friedenskirche. „Künstler für andere“ hieß die Veranstaltungsreihe, die eifrig von Staasi-Mitarbeitern dokumentiert wurde. 1990 bin ich mit meinen zwei Töchtern nach Köln umgezogen, ein paar Tage zuvor wäre es noch eine Ausreise gewesen. Zweieinhalb Jahre „Auslandsaufenthalt“ mit wichtigen Erfahrungen, einer therapeutischen Ausbildung, dann kam ich wieder nach Thüringen, diesmal nach Weimar. Inzwischen hatten sich viele Gedichte/lyrische Texte angesammelt. In Thüringen begegnete ich Wulf Kirsten, der Literarischen Gesellschaft, vielen Autorinnen und Autoren, die mich freundlich aufnahmen. Hier erschien mein Band „Nahe dem wortwendekreis“ mit einer Essenz von Texten aus zehn Jahren.

Nun lebe ich seit Ende 2003 in Essen im Ruhrgebiet. Hier entstanden fast alle Texte, die in meinem neuen Band in der Edition ERATA erscheinen.

Lyrik zu machen ist für mich etwas Existenzielles, ist meine Auseinandersetzung mit Gott und der Welt und mit mir und mit den faszinierenden Möglichkeiten der Sprache. Und die Absicht, auf Leser/innen und Hörer/innen einen Funken überspringen zu lassen, so dass sie für einen winzigen Augenblick ein Stückchen Leben in völlig neuem Licht sehen könnten... Ab und zu gelingt es. Was will ich mehr?

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